Montag, 30. April 2007

Sonntags im Salönsche ...


Und weiter im Musik/Kunst-Marathon. Am Sonntag war das White Light zu Gast im Salon des Amateurs. Das White Light ist ein kleiner aber durchaus interessanter Kunstraum auf der Cecilienallee, den man bei einer Eröffnung ruhig mal besuchen sollte (Natürlich auch sonst!). Der Salon selbst versteckt sich ein wenig unten im Gebäude von Kunstverein und Kunsthalle.

Geboten wurde eine Plattenpräsentation von Daniel Mueller-Friedrichsen & Susanne Winterling mit einem Videoprogramm und Live-Musik. Auch wenn es nicht so richtig voll werden wollte ...

... und der DJ, um den es mir ging, dann gar nicht mehr zum Zug kam, war es ein sehr unterhaltsamer Abend, der mir unter anderem mal wieder beigebracht hat, welch falschen Eindruck Namen vermitteln können. Aber dazu vielleicht mehr an anderer Stelle.

Pack die Badehose ein!

Und dann kam der Samstag. Was soll ich sagen? 29 Grad im Schatten, der Tag lag vor uns, unendliche Möglichkeiten! Aber manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss ...



Meditation über ein Zwölfton-Pferd

"Die Stimme, vom unverschämtesten Geräusch bis zum vornehmsten Gesang, bedeutet immer etwas, verweist immer auf etwas anderes außerhalb ihrer selbst und schafft eine große Bandbreite an Assoziationen kultureller, musikalischer, alltäglicher, emotionaler, psychologischer Art."
[Luciano Berio]



Was Ihr da oben seht, ist Ed Seeman's High Contrast Ecstasy (1969). Und was Ihr da hört, ist Luciano Berio's Visage (1961) - besser gesagt, die Stimme seiner ersten Frau, Cathy Berberian. Warum man das wissen will? Weil zur Zeit die MusikTriennale Köln läuft und man da ganz viel Berio um die Ohren bekommt. So wie ich am letzten Freitag beim Eröffnungskonzert. Mein klarer Favorit war die Sequenza VIII für Violine. Berio meint, sie zu komponieren, war so viel wie die Begleichung einer persönlichen Schuld bei der Violine. Also, ich verzeihe ihm alles.

Weniger verzeihlich war laut dem garstigen Gesicht der Türsteherin unser Zuspätkommen. Bei der spärlichen Menschenmenge hätte sie uns allerdings neben einem Platz auch noch eine persönliche Danksagung und einen überteuerten Aperitif anbieten können.

Kontrastprogramm gab es dann im Elektra, wo man prima die Nacht rumkriegt. Einer der schönen Orte, an denen man sich nicht szenefrei, aber sehr wohlfühlig bei Kaffee und Cognac oder dem Wein, dessen Namen ich mir nie merken werde, dem Wohlwollen der Plattenaufleger ausliefern kann. Praktischerweise habe ich mir am Freitag den DJ gleich selbst mitgebracht. Man weiß ja nie!




Freitag, 27. April 2007

Tach! Mein Name is Dec Artie


Nach nur zwei Jahren, 17 Monaten und 95 Tagen ist er da: mein Wohnzimmertisch! Besser! Mein schnuckeliges, süßes, kleines Art-Deco-Tischchen!

Neben vielen hinlänglich vertrauten Funktionen wie dem althergebrachten Kniestößeln, dem Weinfleckensammeln und der Türbarrikade kann dieses Modell dank intelligent durchdachtem Unterbau beim Zeitungslesen auch gleichzeitig der Beinablage dienen. Für jene, die lange Wochenenden nicht an der Nordsee (oder überhaupt irgendwo!) verbringen können, wird zu allem Überfluss eine Urlaubs-Autosuggestion gleich mitgeliefert: Dieser Tisch duftet nach Stroh und wilden Pferden!

Schade nur, dass die Angaben des Verkäufers durch ein seit 200 Jahren verschollenes mesopotamisches Messgerät zustande kamen und Tisch samt Beinablage daher ab morgen 10 cm tiefer gelegt sein werden.

Dienstag, 24. April 2007

Dieser Zug ist nicht legal!


Das isser also – der neue "Sprechende Schachmeister 3000 Millenium" mit Schachschule, Kommentarfunktion, Übungsspielen und vielem mehr. Rechts oben befindet sich der integrierte Lautsprecher, aus dem bei jedem falschen Zug, den ich bisher gemacht habe, ein fröhliches "Dieser Zug ist nicht LEGAL!" erklang.

Das Risiko der Verhaftung während des Spielverlaufes lässt sich jedoch minimieren. Der gewitzte Nutzer entdeckt rechts oben zwei kleine Tasten, die ihm aus dem Schlamassel helfen - so jedenfalls meine Hoffnung, denn die Beschriftungen lauten: "WARUM?" und "WOHIN?"

Im direkten Vergleich zum Vorgängermodell scheine ich es allerdings noch verdammt gut getroffen zu haben!


(Danke an Oliver, den edlen Bildspender)




Posted by Picasa

Montag, 23. April 2007

Unter dem Milchwald

Und außerdem ist heute noch Welttag des Buches! Für alle, die nicht nur dem Dativ retten, sondern wortverschwitzt auf dem Kamm verschwurbselter Adjektive reiten wollen, empfehle ich:

Hören und Lesen!

Die Kleptokraten putschen!



Seit heute bin ich ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft. Ab sofort darf ich Schokolade im Bett essen und ganz alleine aufs Klo gehen. Seit heute bin ich rechtschaffen, spießig und gut: Abonnentin einer Tageszeitung!

Der intellektuelle Mehrwert der letzten einstündigen Lektüre erschloss sich mir sofort. Ich weiß nun alles über das russische Einfuhrverbot für polnisches Frischfleisch, warum Lenin in Wirklichkeit ein Pilz war, was Alec Baldwin seinem "ungezogenen kleinen Schwein" auf den Anrufbeantworter flüstert und dass heute im Laufe des Tages Quellwolken aufgezogen sind.

Morgen werde ich den Trainingsplan meines Yoga-Studios zum anonymen Kochrezept collagieren und im Gegenzug als Leserbrief einsenden.

Es lebe die Wissensgesellschaft!