Sonntag, 31. August 2008

Im Fegefeuer der Eitelkeiten


Letztes Wochenende musste ich dringend in Zürich ein paar Hände schütteln, denn die Steinberg-Ausstellung hatte Eröffnung im Kunsthaus und bei dieser Gelegenheit wollte ich eine nette Kollegin von der Saul Steinberg Foundation in New York treffen.

So weit, so schön. Der Rest meines Urlaubs versank leider zum Großteil in Regen. Und was macht man da? Shoppen, natürlich. Ich habe mich in mein Schicksal ergeben und eine neue Tradition begründet. Von jedem Reiseziel jenseits von 30 Kilometern werde ich überteuerten Schmuck mitbringen! Dieses Mal: ein aus 6.750 filigranen Nibelungensilberstäbchen geklöppelter Armreif.

Innen steht graviert: "Zuhause ist es doch am schönsten!" Stimmt nämlich. Was für eine eitle Stadt. Schön, durchaus. Aber eitel. Ich sag nur "Goldküste"!

Die zweite Hälfte war ich dann in Luzern. Wow. Die Promenade am Fluß lang, mit den kleinen Brückchen, pure Idylle. Jedenfalls nach dem Regen. Während des Regens gab es aber immerhin The Dark Knight. Es ist schon tragisch, dass dieser Joker keine Fortsetzung haben wird. Ich hätte Heath Ledger eine so großartige Performance gar nicht zugetraut. Chapeau!

Am letzten Tag schien dann doch noch die Sonne und wir sind über den See geschippert. So soll ein Sonntag sein. Ich habe angesichts der glücklichen Zweisamkeit um mich rum auch nur ein bisschen mit den Zähnen geknirscht und mich in den mir so eigenen Autismus geflüchtet, der mich gerne schon mal bei Menschenmassen größer gleich 2 überkommt, hihi.

Ja, und dann gab es noch die 5-Minuten-Terrine des Glücks. Den Zug zum Flughafen erwischte ich nur, weil er 5 Minuten später fuhr, den Boarding Pass bekam ich auch nur durch einen netten, gleichwohl verlogenen Check-In-Mitarbeiter, der irgendwem am Telefon was von einem ausgefallenen Zug erzählte, und nachdem ich dann noch den kompletten Bodycheck an der Sicherheitskontrolle absolvieren durfte, konnte ich tatsächlich rechtzeitig als Letzte ins Flugzeug springen. Da war auch alle Eile geboten - schließlich standen wir ab da nur noch 45 Minuten am Platz, weil die Koffer nicht kamen. Argh!

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