Montag, 2. Februar 2009

Sagt ein Macho zum anderen ...



Es ging mir nicht um etablierte Religion, sondern ich hatte im Vorfeld das Gefühl, wenn Ben Becker auf der Bühne steht, vor einer Videoinstallation, mit einem Orchester und mir die Bibel erzählt, dann donnert seine Stimme vielleicht so über mich hinweg, als wäre ich ein kleines Hascherl, das vor einem alttestamentarischen Propheten zittert, so dass ich ein wenig nachempfinden kann, wie das gewesen sein könnte damals, bevor Religionen zur Institution wurden, wie überwältigend das Versprechen in so einer ja auch mythischen Erzählung sein kann.

Ganz so war es nicht, aber nah dran. Und das war schon sehr beeindruckend. Ich hätte es auch von niemandem hören mögen, den ich im Bigotterieverdacht hätte. So einer wie Becker, der jedes Laster mitnimmt, dem hör ich gerne zu. Weil das was mit Leidenschaften und Neugier zu tun hat und nicht mit moralinsaurem Zeigefinger und Prüderie - und auch nicht mit Glauben.

Natürlich muss ich meine Begeisterung für den Abend relativieren: Mir ist schon klar, dass nicht Wenige es als Sakrileg empfinden, wenn Ben Becker hingeht und Elvis singt. Hoho! Das hätte ich auch nicht gebraucht. Ja, auch Hurt von den Nine Inch Nails wäre nicht nötig gewesen, aber da ist nunmal dieser Hormonsturz, wenn er den Mund aufmacht, aber was red ich, das steht ja alles schon weiter unten ...

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