Sonntag, 24. Juni 2007

Diachronisches

Jamie Cullum. Aber guckst Du bitte schön auch hier!

(Ich empfehle übrigens Nat King Cole zum stummen Yoga-Video unten. Skurril!)

Das Herz-Sutra

Deshalb gibt es in der Leere weder Form noch Empfindung, noch Denken, Impulse, Bewusstsein; weder Augen noch Ohren, noch Nase, Zunge, Körper, Geist; weder Farbe noch Klang, noch Geschmack, noch Berührung, noch einen Gegenstand des Denkens; weder einen Bereich des Sehens noch einen Bereich des Denkens; weder Unwissenheit noch ein Ende der Unwissenheit, weder Alter noch Tod, aber auch kein Ende des Alterns und des Sterbens; kein Leiden, keine Ursache des Leidens, kein Erlöschen, keinen Weg; keine Weisheit, keine Erleuchtung. Da es nichts zu erlangen gibt, leben die Bodhisattvas3 Prajnaparamita, und kein Hindernis ist in ihrem Geist. Kein Hindernis, keine Furcht.

(Aus dem Herz-Sutra Maha Prajna Paramita Hrydaya Sutra)

Yoga ist der Zustand des Nichtdenkens und der Körperlosigkeit durch Verschmelzung des Menschen mit dem Atem. Meinte jedenfalls Helmut gestern im Workshop. Ich finde, das klingt attraktiv, und nun werde ich brav üben. Ich glaube zwar immer noch, dass gestern alle außer mir computeranimiert waren - der da oben auch! - aber das soll mir für heute egal sein.

Namaste!

Kleine Frau allein zu Haus!

Und weil sie das ganz doof findet, ist sie abgehauen! In Trier laufen nämlich noch bis September - glaube ich - ganz viele Ausstellungen zu Konstantin dem Großen. Und da sich die altenglische Literatur damit befasst und ich mich mit ihr und sich niemand mit mir, fand ich das eine prima Idee. Allerdings war das Wetter so schön, dass es dann doch das Freiluftprogramm gab. Wunde Füße, einen schicken Dom und die Kaiserthermen.

Der Dom war unglaublich. Im 4. Jahrhundert wurde die größte christliche Kirche der Antike über einer alten Palastanlage erbaut. Das ist schon eindrucksvoll! Für die Fülle an Sehenswertem war er allerdings sehr schlecht dokumentiert. Und wahre Ehrfurcht wollte nicht aufkommen bei den allzu touristischen Fotojägern, die sich dort tummelten. Eine kleine Hochzeitsgesellschaft kam plötzlich reingelaufen - ich meine das "Laufen" wörtlich - und hetzte wohl organisiert von A nach B nach C, schoss überall zwei Fotos und ließ die Tore von außen wieder zu fallen. Das gleiche ernüchternde Spiel vor dem Hl. Rock. Ich wusste ja, dass Helena, die Mutter Konstantins, angeblich das wahre Kreuz und ebensolche Nägel gefunden und nach Trier gebracht haben soll. Die tunica Christi war mir dagegen neu. Also nichts wie hin! Zum ersten Mal schriftlich für Trier erwähnt wird der Rock im 12. Jahrhundert in den Gesta Treverorum. Das ist ein wenig heikel, da es natürlich glaubwürdiger erschiene, lägen keine 800 Jahre zwischen Translation der Reliquie und schriftlichem Hinweis. Diese Relique ist jedenfalls in einem eigenen Schrein in einem separaten Raum so aufgestellt, dass man oben auf einer Brüstung stehend in diesen Raum hinein schauen kann. Wozu die Gebetsbank vor der Glasscheibe dient, ist nicht überliefert. Schließlich wäre man da für ein Foto viel zu nah dran!

Als ich aus dem Dom kam, brannte die Sonne anständig, also ging es zur Erfrischung in die Kaisertherme. Da floß zwar auch kein Wasser, aber es gab kühle Gänge, die man besichtigen konnte. Mich gruselte es allerdings ein wenig. Dunkelheit - Stille - Kälte - ab und an ein verlorener Mensch am Ende des Ganges im Gegenlicht.

Zum Glück haben die alten Römer vorgesorgt und so konnte ich den schicken Pfeilen folgen, die mich an allen relevanten Abzweigungen ins Amphitheater locken wollten. Oberirdisch in 500 m Entfernung. Unterirdisch? Nix wie raus hier!

Mittwoch, 13. Juni 2007

Murphy's Law

„If there's more than one possible outcome of a job or task, and one of those outcomes will result in disaster or an undesirable consequence, then somebody will do it that way."

Heute saß ein Männermodel (hihi) auf meinem Sofa und das eine Foto, das ich illustrativ hier einbringen könnte, verletzt selbst meine Eitelkeit. Das nächste Mal sitzt dort ein Fotograf. Vielleicht bringt das ja was!

Und nein, Andreas, ich wünsche den Aufschrei "Kleine Frau, lies meinen Blog! Dann siehst du, was ein Model ist!" nicht zu hören. Du kennst doch Nr. 4 der Gesetzmäßigkeiten: "Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, ist umgekehrt proportional zu seiner Erwünschtheit."

In diesem Sinne. Gute Nacht allerseits.

Montag, 11. Juni 2007

Aua-ha!!



Heute ging die Welt unter und ich bin mitten durch geschwommen!
Ihr dürft mich Marth A'Polo nennen!


Während all die Memmen auf ihren dicken Maschinen unter den Brücken hockten und sich die Stirn mit Wattebäuschchen trocken tupften, bin ich mit meinem gelben Büffelchen - nein, nicht der da oben, der da unten! - unerschrocken durch das dichteste Blitzgezitter und Donnergebrülle hindurch über die Straßen geschwappt. Ha!

Aber Regenbeschuss bei (zensiert!) km/h kann ziemlich weh tun. Verdammt. Das hat mir niemand gesagt. Und wie verhalten sich Helme zu Blitzen? Irgendein Physiker anwesend? Nein? Gibt es keinen schlauen Merkreim dafür? "Ist der Schopf an der Luft, lockt der Blitz in die Gruft?" oder "Fährst du mit Helm, kannst den Sarg gleich bestelln!"
Hmm ...

Ich will auch ein Brücke! So eine mobile zum mitnehmen! Ich bin ein Mädchen! Ich darf das! Tsk ...

Donnerstag, 7. Juni 2007

Fleißige Gärtnerin

Sonne - Feiertag - endlich Zeit zum Arbeiten!

Schließlich habe ich dem besten Chef von allen versprochen, dieses Jahr meine Dissertation abzugeben. Irgendwie befand ich aber, dass meine kalte Wohnung nicht der Motivation dient. Also ging es ab in den Garten. Und da sitze ich jetzt:

Und genieße die Aussicht:


Irgendwie auch nicht motivierend, oder? Aber erstaunlich: Während es mir das ganze letzte Jahr nicht gelungen war, meinen Router derart zu konfigurieren, dass ich auch vom Bett aus noch bequem drahtlos ins Netz komme – natürlich nur zum Arbeiten! –, klappte das hier draußen innerhalb von Sekunden. Gleich morgen werde ich mich auf die Suche nach dem Technikmuseum um die Ecke machen, das den tausendjährigen Router ausstellt, mit dem ich jetzt – bestimmt total illegal, hehe! – in Freude verbunden bin. Oder warum sonst hätte mich das Laden dieser Bilder eine gute halbe Stunde kosten sollen?

Und wenn ich erst die Blüten und Blätter und das Kleingetier aus der Tastatur geschüttelt habe, kann es auch endlich losgehen!

Samstag, 2. Juni 2007

Traumkleid!

Das Schöne am Lektorieren ist ja, dass man so viel dabei lernt. Allerdings erst nach einer manchmal langen Frustrationsphase. Nehmen wir einmal das Thema Mode. Da gibt es Dinge, über deren Sinn oder Ästhetik ich gar nicht mal streiten will. Aber: Wie nennt man das dann? Was macht man, wenn aus dem bekannten Lätzchen plötzlich ein sprachliches Detail der Designerbluse wird? Wie hat sich der traditionelle Arbeitskittel zu Kleidchen oder Jacke gewandelt? Und wieviele Bezeichnungen für Saumlängen und -verarbeitungen braucht die Welt?

Antworten demnächst nachzulesen in der neuen Mode Depesche (und hier) zum Thema "Traumkleid" von heimat.

Touch me!


Die Kanzlei hat ein neues Schätzchen. Die Talea Touch & Milk Island. Ab sofort beginnt der Tag mit einem Schaumbad auf der Insel und schwindligen Tassen im Fahrstuhl. Toll.

Diese Arbeitsvermeidungsmaßnahme lässt sich mit einem Dreh von Kaffee auf Espresso umstellen. Das Ganze funktioniert für drei programmierbare Tassenfüllmengen, die dank elektronisch höhenverstellbarer Abtropfschale Touch Lift ihren Weg in die perfekt positionierten Behälter finden. Ob sich ein Zulauf für Zimtsirup installieren lässt, ist noch nicht geklärt.

Schöne Männer in nassen Hosen

Ein wenig später ging es dann mit meinem Lieblingspiraten in den Fluch der Karibik 3. Was man uns nicht gesagt hatte, war, dass der Film 3,5 Stunden dauert. Mit Pause. Vielleicht wurde er auch nur ein wenig langatmig, weil die Lüftung im Kino nicht funktioniert hat? Jedenfalls fing ich an zu rechnen: 9 Piratenoberhäupter mit jeweils einer Crew von vielleicht 30 Mann macht 270 Piraten, die - bei einer durchschnittlichen Sterbegeschwindigkeit von 4 Sekunden - eine Schlachtsequenz von mindestens 18 Minuten erfordern. Da sind dann aber noch nicht die langsam und/oder spektakulär Dahinsiechenden eingerechnet, was das Zeitkontingent offensichtlich um noch einmal 45 Minuten hoch treibt. Sagen wir es so: Es zog sich.

Den Drink im Miles Smiles am Hafen haben wir uns jedenfalls redlich verdient! Und Männer in nassen Hosen gab es da auch!

Fast Forward!

Was bisher geschah:

Während andere - wie immer! - ein langes Wochenende an der Nordsee verbrachten

wrang ich im Dienste an Umwelt und Technik den Duden aus und polierte Satzzeichen. Rückmeldungen meiner Auftraggeber wie "Das ist so korrekt übersetzt. Drum lassen wir es stehen, auch wenn es nicht verständlich ist!" konterte ich mit meiner neuen Gelassenheit des Alters, die nicht unerheblich gestützt wurde durch schöne Geschenke!

Wie das:
(Kindergeburtstag im Büro)

Oder das:
(Der Welt beste Sandwichtoaster!)

Und erst dieses hier:


(the french Impressionists - a selection of songs)