Montag, 31. Dezember 2007

Eine Landpartie! (Urban style)

Gestern hat mir der Oliver einen wunderbaren Tag voller Überraschungen beschert!

Erst ging es in die Essener Domschatzkammer, wo ich meiner Mittelalterliebe genauso frönen konnte wie dem Gold-und-Edelsteine-Fetisch. Besonders beeindruckt hat mich "Essen sein Schatz", die Goldene Madonna – das älteste vollplastische Madonnenbildnis überhaupt.

Die Madonna stammt aus dem 10. Jahrhundert, aber die verstörenden Email-Augen verleihen ihr ein noch archaischeres Aussehen. Ein weiteres Highlight war die Lilienkrone Ottos III mit dazugehörigem Prunkschwert.


Eventuell ebenfalls aus dem 10. Jahrhundert. Natürlich. Alles Gute stammt aus dem 10. Jahrhundert. Von mir aus - ausnahmsweise - auch mal nicht von der Insel. An Mariä Lichtmess trug auch die Goldene Madonna diese Krone. Das hätte ich zu gerne gesehen.

Und dann gab es noch Reliquienmonstranzen und Manuskripte und Kelche und Heiligenskulpturen und goldene Bucheinbände (ich will auch!) ...

... und Oliver hat sich in den Schmuck verliebt ...

... der viel kleiner ist, als er hier aussieht!

Mädchen im Glück.

Mädchen noch viel mehr im Glück, als es dann nach Bochum ging. Da haben wir uns im Planetarium eine Vorführung über die Entstehung des Weltalls angeschaut. Zwar nur auf den harten Holzstühlchen am Rand - weil wir ein bisschen spät dran waren - und bei lautem Gequietsche des Liegestuhls nebenan, aber es war sehr, sehr schön.

Toll war auch der Teil, in dem ein Einblick über die mögliche Entwicklung des Universums gegeben wurde. Zum Beispiel das enorme Schwarze Loch, das sich bildet, wenn die Milchstraße mit dem Andromedanebel kollidiert. Eine Simulation hat gezeigt, wie das von der Erde aus am Nachthimmel wirken würde. Man könnte praktisch in das Loch hinein schauen. Ich bin froh, heute zu leben, doch, doch.

Mir kommen immer ein bischen die Tränen, wenn ich in so einen tollen Sternenhimmel schauen darf. Aber nicht weitersagen!

Zum guten Schluss wurde noch im Profi-Grill gespeist. Der Wurstfreund weiß Bescheid. Die Drei-Sterne-Pommesbude in Wattenscheid.

Nochmal ein großer Dank für einen tollen Tag!

Ein Männlein steht im Walde ...


... oder ist das schon der ganze Wald?!

Weihnachten einmal ökologisch, will sagen: Mein Baum wurde schon tot geboren. Das ist unheimlich gut für's Karma, nachhaltig und sogar recht hübsch. Also - dekoriert, später dann.

Das hier ist eine bereits gefledderte, nachweihnachtliche Variante. Ich habe den Baum natürlich mit Absicht so klein gewählt. Denn wenn es um die VIELEN Geschenke geht, heißt es nun auch für ihn: Mitten drin, statt nur dabei!

Mein Haus, mein Auto, ...

Einen Tag vor Weihnachten rief der liebe Andreas an, der über die Feiertage in Deutschland ist, und bettelte darum, dass ich ihn als Frauenattrappe zu seinem Schulehemaligentreffen begleite. Die Summe, die er mir in Alkohol bot, war verlockend genug, um zuzusagen. Leider hat ihn dann aber keiner seiner früheren Schulfreunde in der Uel erkannt (weil er ja so schnell gealtert ist) und so haben wir uns auf die Suche nach neuen Freunden und neuen Getränken gemacht. Das war gar nicht so leicht - am Sonntag vor Heiligabend. Aber wir fanden dann doch noch eine hübsche Bar, wo wir bei Chinesischem Petersiliencocktail (ich) und Mojito (er, weil die in Texas nicht schmecken) viel Spaß hatten.

Ich war der Meinung, das verdient die Auszeichnung "Cowboy des Jahres".

Eine verfälschte männliche Sicht finden Sie hier.

Montag, 17. Dezember 2007

Weibchens kleine Küchenchronik

Heute: Weihnachten bei Anwalts!

(Da fehlt kein Parakipferl. Das sieht nur so aus. Gehen Sie weiter. Es gibt nichts zu sehen. Weiter, bitte ...)



Dienstag, 11. Dezember 2007

13 x werde ich noch wach ...


Der liebste Mensch hat mir den süßesten Adventskalender geschenkt.
Denen kann ich doch nicht weh tun!
Ich bring's nicht über's Herz ...


Aktionismus

Manchmal muss eine kleine Frau tun, was eine große auch täte, wenn's die Seele verlangt. Hat aber gar nicht geholfen. War nur teuer ... :(

P.S.: Der Friseur hat nicht auf den Tisch gepasst. Und den neuen Rock ziehe ich nicht wieder für euch aus.


Samstag, 1. Dezember 2007

Today's Pearl of Wisdom: Der Zwergenwein

Er altert in Würde, der Fligenpilz, denn er lässt nicht das Hütchen hängen, sondern stellt dessen Ränder auf und sammelt einen letzten Schluck frischen Regenwassers. Aber was da im Zwergenbecher gärt – sollte das Wasser über einige Tage stehen bleiben – ist ein Pfützchen der pikanten Art. Der Fliegenpilz gibt nämlich seine Giftstoffe in das Wasser ab und produziert so den "Zwergenwein".

Mögliche Folgen sind in Märchen nachzulesen - und in obskuren Internetforen rund um "psychoaktive" Selbstexperimente.

Helau! -llelujah?

Wenn die Kunst schon kein Erfolg war - Glühwein geht immer, hehe. Und der Weihnachtsmarkt war dann auch, wie so ein Weihnachtsmarkt am Samstagabend in der Nähe der Düsseldorfer Altstadt zu sein hat: Alkohol- und Knoblauchschwaden vermischen sich romantisch mit Holzspanduft und Nussresten zwischen den Zähnen.

Doch was ich dann sah, nahm dem Genuss für immer seine Unschuld! Erwin, dat jibt nix mehr ...

Wirst du denn niemals still sein?



Das ist nur fair. Da trampeln Menschen durch das eigene Leben, blättern sich durch Aufs und Abs, stecken ihre Nasen in Lebenskrisen und Familienfotos - da muss man auch mal zurück schauen. Ganz direkt. One on one. Ich war aber nicht alleine bei Beuys. Ich hatte nicht die Muße, ihm die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken, und auch nicht die, ihm zuzuhören.

Nicht, dass ich nicht gewollt hätte. Aber wenn er jetzt schweigt, so sagt das doch nichts über sein Mitteilungsbedürfnis. In der Ausstellung im Stadtmuseum jedenfalls gab es eine große Sprachverwirrung aus vielen Stimmen: die am besten verständlichen waren nicht zu hören, da sie - welch Glück - in ihren Kopfhörern verblieben. Aber da floss ein Teppich aus gemurmelten Lückentexten aus miniaturhaften Displays (die für Menschen unter 1,60 m leider nicht einsehbar waren), ständig übertönt vom O-Ton des Künstlers aus der Hallenmitte. Mit den Ohren waren auch die Augen überfordert, die angesichts dieser ständigen akustischen Einmischung tapfer Zeichen ans Gehirn übertrugen und dort einfach nicht erhört wurden.

Und auch im Herzen der Ausstellung, dort wo nur eine Stimme sprach (und endlich auch verständlich!) erneute Verwirrung. Zwei Monitore, in einigem Abstand aufgestellt, zwingen zur ersten Entscheidung der Blickrichtung; die wahre Herausforderung besteht jedoch aus den insgesamt vier Knöpfen zur Videowahl. Eine einsame Entscheidung, die man der Bestuhlung zufolge gleich für 20 Betrachter fällen muss. Ich hatte Glück. Ich war nicht allein, aber zu zweit waren wir es durchaus. Und wenn nicht? Wer gewinnt? Vielleicht hilft der Blick an die Nachbarwand: "Demokratie ist lustig", steht da.


Sicher werde ich wiederkommen, lieber Josef. Und dann sehen wir uns alleine. Nur du und ich und meine Ohrenstöpsel.