Dienstag, 29. April 2008

Wellness-Gau

Vorab: Ich hab das nicht gewollt!

Mir waren einfach nur die Strümpfe ausgegangen, also griff ich im Supermarktregal nach der einen Sorte in passender Farbe, die noch da war. Wieder zu Hause, frisch geduscht und eingeduftet, griff ich zur Packung ...

Und dann stand ich da - in einer schwülen Wolke künstlichen Aromas, das zum Himmel stank. Unfassbar: Ich trug Aloe-Vera-Strümpfe! Dabei ließ es sich im Stehen noch aushalten. Doch wehe der Abstand zwischen Bein und Nase nahm ab. Sitzen kam nicht infrage. Eigentlich - denn die Frage stellte sich erst gar nicht. Der Unterzeichner hatte zum Essen geladen! Wollene Kniestrümpfe waren keine Option!

Die folgenden zwanzig Minuten in der S-Bahn wünsche ich nicht zu wiederholen ... Die Einsamkeit der Wellnessbeine ist eine schreckliche. Oh, da geht jemand an der offenen Waggontür vorbei? Natürlich. Er muss meine Strümpfe gerochen haben! Warum stiert der Typ da so? Ach ja, er kann mich so schlecht sehen durch die Nebelschwaden meines Beingestankes!

Gerade eben habe ich meine Aloe-Vera-Strümpfe gegoogelt. Und tatsächlich, sie nennen sich "Wellness-Strümpfe". Der Erstträger versteht den warnenden Unterton der Beschreibung sofort:

"Es gibt mittlerweile verschiedene Varianten dieser veredelten Strumpfhosen. Die bekannteste ist die Aloe-Vera Veredelung. Aloe-Vera pflegt die Beine und hat in gewissem Grad auch eine heilende Wirkung. Normalerweise duften Strumpfhosen mit Aloe-Vera angenehm und sind schön weich."

Die gute Nachricht dieser Absurdität: Es gibt auch Koffein-Strümpfe! Zwar hat man sich zu Werbezwecken auf die Anti-Cellulitewirkung als Aufhänger geeinigt. Aber hey, wenn das Koffein es unter die Haut schafft, warum nicht auch in die Blutbahn?

Ja, das hat mich getröstet.

Und Der Unterzeichner meinte, er rieche nichts. Aber ich weiß sehr wohl, wie gut er lügen kann ...


Donnerstag, 24. April 2008

Frühlingsgefühle

Rot wie die Liebe und das Blut der Mücken im Morgenrot. Ja, das sind sie beide: der hübsche Sänger von Muse im Video und mein kleiner neuer iPod nano. Morgen gehört die HAARP-DVD nämlich mir.



Und bis dahin hüpfe und tanze ich halt mit dem hier durch die Wohnung, damit ich dann auch textsicher mitschreien kann. Außerdem soll Bewegung gut sein - also, gegen die Frühlingsgefühle ...

Dienstag, 15. April 2008

Stab the books!

Es reicht! Ich mag nicht mehr! Arbeit, weiche von mir!
IK NIX SPRECKEN DEUTSCH!
Öff ...

Donnerstag, 10. April 2008

gnah!-ish


Here it is: My PERSONALITY DEFECT TEST!
Your Score: Haughty Intellectual
You are 57% Rational, 0% Extroverted, 0% Brutal, and 57% Arrogant.

You are the Haughty Intellectual. You are a very rational person, emphasizing logic over emotion, and you are also rather arrogant and self-aggrandizing. You probably think of yourself as an intellectual, and you would like everyone to know it. Not only that, but you also tend to look down on others, thinking yourself better than them. You could possibly have an unhealthy obsession with yourself as well, thus causing everyone to hate you for being such an elitist twat. On top of all that, you are also introverted and gentle. This means that you are just a quiet thinker who wants fame and recognition, in all likelihood. Like so many countless pseudo-intellectuals swarming around vacuous internet forums to discuss worthless political issues, your kind is a scourge upon humanity, blathering and blathering on and on about all kinds of boring crap. If your personality could be sculpted, the resulting piece would be Rodin's "The Thinker"--although I am absolutely positive that you are not nearly as muscular or naked as that statue. Rather lacking in emotion, introspective, gentle, and arrogant, you are most certainly a Haughty Intellectual! And, most likely, you will never achieve the recognition or fame you so desire! But no worries!

Dienstag, 8. April 2008

Fernweh

Und nun bin ich wieder daheim. Und jetzt wo die Arbeit so von mir abfällt, merke ich erst, wie unglaublich gut mir die Zeit beim Cowboy getan hat. Die Zeit, die Menschen und einfach der freundliche Blick auf die Welt. Aber bestimmt ist das auch nur eine Variante des Stockholm-Syndroms. Tee hee!

Plastikguitarre ROCKS!

Und dann war da noch - hach - ich muss weinen ...
Möchte mir jemand eine Playstation schenken? (Bitte? Bitte, bitte?)

Ich hatte es schon oft im Nachbarblog gesehen...

... und mich ein bisschen davor gefürchtet, bin ich doch nicht gerade dafür bekannt, mich gerne ungezwungen zum Affen zu machen. Und nun hab ich eine neue Leidenschaft:



Es hat auch nur einen lustigen Achzigerjahrecocktail gebraucht, um mich zu überzeugen.

(Für die, die ihn kennen, das Getränk in synthetisch-lila soll ein "Chinese" sein. Der komische Mann behauptet noch immer, es sei nur EINE Brombeere drin gewesen ...)

Jedenfalls: Luftguitarre ist für Anfänger. Plastikguitarre is the real stuff! Ich wette, dieses Video ist auch nach einer langen, langen Nacht Guitar Hero entstanden. That's the spirit!

Britannia rule the waves!

Einen Tag hatte ich tatsächlich frei. Also habe ich mir meinen schicken Matrosen geschnappt und mich einmal rund um dieses "Amerika" schippern lassen. Man will ja schließlich wissen, was man so erobert hat! Einzige Beute war allerdings ein Dinosaurierknochen, den der Bursche beim Landgang (Sextanerblase!) frisch saubergeknabbert an Bord brachte. Wir schwangen ihn gar furchterregend, aber das übrige Wasserpack wollte keinen rechten Respekt zeigen.


All das wird einmal mir gehören!
Onkel Andreas hat's versprochen!


Leider ging auch auf Austins Town Lake nicht die Sonne für mich auf. Wir hatten den Tag einer Regatta erwischt. Das hieß für alle Flotten: Hübsch eng am Ufer längs! (Da, wo der Schatten ist.)

Es war aber schon beeindruckend, als die Boote vorbeikamen und man mal hören konnte, wie ein Satz Frauen sehr laut und bestimmt auch sehr unflätig zusammengeschrien wurde.

Fettauge sei wachsam!


Bekanntlich gibt es verschiedene Typen von "Verwertern". Während ich mich bisher von Salatblatt zu Möhrenraspel schwang und meine Zähne in biodynamische Geflügel- und Fischprodukte schlug, habe ich nach zwei Wochen Texas eingesehen: Ich bin ein Fleischfresser! Fett muss her! Grün? Igitt! Außer es ist Tex-Mex-Chilisauße auf ich weiß auch nicht, was dafür sterben musste! Jedenfalls habe ich zwei Wochen gefressen wie ein Schwein und kein Gramm zugenommen. Die gesunde Luft kann es nicht gewesen sein, wie diese Spätfolgen hier beweisen.

Womit auch schon der größte Teil des urlaublichen Rahmenprogramms beschrieben wäre. Essen. In allen Varianten. Asiatisch. Persisch. Mexikanisch. Texanisch. Vegetarisch. Italienisch. Mit den Fingern oder ohne. Dose hin oder her. Hauptsache, es wehrt sich nicht. Ein neues Lebensgefühl!

Montag, 7. April 2008

Austin!

Nachdem ich England hinter mir gelassen hatte, konnte ich nur noch hoffen, dass Andreas die verzweifelte Email, die ich noch absezten konnte, bevor mein Akku zusammenbrach, auch lesen und mich in Dallas abholen würde. Das, zumindest, hat dann auch geklappt. Und selten war ich so glücklich, am Ziel zu sein, wie an diesem Abend. Zur Feier haben wir uns dann gleich eine Wasserpfeife auf der Veranda gegönnt.


Am nächsten Morgen habe ich mich dann erst einmal gemütlich in meinem Arbeitslager eingerichtet. Eigentlich war ja alles wie zu Hause. Denn obwohl man Texas zu den amerikanischen "Schönwetterstaaten" zählt, sah ich gewisse Parallelen:


Gut. Von da an schien die Sonne, aber trotzdem. Ich war gefangen. Kein Sonnenstrahl, der ins Haus fiel, und auf die Terrasse auch nur bis um 11 Uhr. Meine Bräunungspläne waren dahin. Dafür war es drinnen schön warm - nachdem mir Andreas erklärt hatte, wie seine Heizung funktioniert.

Das Tierchen hat mich auch gleich adoptiert:

Meine Katze würde sich niemals so schamlos Fremden an den Hals oder auf den Schoß werfen! Nein, wirklich! Andreas Theorie hierzu hat mir sofort eingeleuchtet: Katzen spiegeln nun einmal das Wesen ihrer Besitzer. Ich pflege mich als letztes Bollwerk der Monogamie zu bezeichnen und, jawohl, meine Katerchen schaut keine andere an als mich! Pandora, die kleine Schlampe da oben auf dem Bild hingegen, ist wohl eher, was man landläufig als Ethical Slut bezeichnen würde ... Nun, ich hatte Urlaub, es sollte mir recht sein!

Eigentlich war auch nur wichtig, dass genug Kaffee im Haus war. Und zumindest diese Arbeitsgrundlage, wenn ich schon hinter meinem Computer nichts von Austin und Texas sehen würde, sollte irgendwie, naja, landestypisch sein:


Und da saß ich dann. Tag um Tag. Um Tag. Um Tag. Um Tag.

Times is hard!


Wenn eine nette Flughafenmitarbeiterin diesen Baumler an euren Koffer bindet, wisset, Ihr seid verloren. Aber von vorne:

Übermüdet kam ich zum Flughafen, den Koffer voller Arbeit, den Kopf voller Schlaf und drei Flüge bis Austin vor mir. Ich war auf vieles vorbereitet, aber nicht darauf, dass meine Reise schon in Düsseldorf endet. "Crew shortage". Um es mit dem eloquenten Servicemitarbeiter von British Airlines zu sagen: "Tja." Nach nur zwei Stunden am Umbuchungsschalter hatte man dann auch für mich eine Lösung gefunden: Ein paar Stunden später fliegen, dafür nur bis London, dort luxuriös übernachten und weiter nach Chicago, von wo aus es natürlich nicht nach Austin geht, sondern nach Dallas und dann noch rasche drei Stunden mit dem Auto ans Ziel. Das Leihfahrrad hatte ich dreisterweise ausgeschlagen.

Nennt mich kleinlich, aber die vier Verzehrgutscheine über immerhin 50 Euro, mit denen man mich mundtot machen wollte, haben mich nicht mental über den Tag gebracht ...

Ich wollte ein Urlaubsblog werden

Nun bin ich nur die Träne im Knopfloch der kleinen Frau, die sich - frisch aus dem Arbeitsrausch erwacht - schwach erinnert, was alles in den letzten zwei Monaten passiert ist. Meine Güte... Zunächst einmal: Hurrah! Mein Lieblingsverlag hat sich an mich erinnert und auch gleich einen gigantischen Auftrag über mir ausgeschüttet, der zwei Monate Nachtschicht, Zähneklappern und Isolation brachte. Aber natürlich auch Schönheit, Ruhm und Reichtum! Demnächst dann.

Dumm nur, dass ich kurz zuvor beschlossen hatte, den lieben Andreas in Texas heimzusuchen. Eine Fehlplanung, die trotz All-Inclusive-Carepaket nicht hätte deprimierender sein können.