Freitag, 8. Januar 2010

Weinselig

"Und wieder war's, als hätte der Himmel die Erde still geküßt - nur daß ich selbst wie ein Kuchenkrümel mitten im Kuß steckte. Ein Fremdkörperchen zwischen sich findenden Lippen, eine winzige Unreinheit im irdischen Mundwinkel, und der Kuß ging als 100000-Volt-Seligkeit durch mich hindurch, verbrannte mich vollständig und ließ nur ein Häufchen Glück von mir übrig, das ich im Leben nie hatte oder das, gleichsam als stille Reserve, ungenuzt in mir aufgespart war."

Schreibt Botho Strauss in "Vom Aufenthalt". Wenn's so ausgeht, mag ich mich gerne aufhalten zwischen Himmel und Erde und warten auf den großen Kuss. Aber noch lieber möchte ich ein Schoko-Ingwer-Pralinchen sein, das von den Lippen der Welt weggeküsst wird, selbst geküsst wird, damit auf meinen Lippen ein kleiner Kuchenkrümel sitzen mag, der seine 100000-Volt-Glückseligkeit erlebt.

You are, we car.

Über die literarische Qualität dieses Werbeslogans zum Fiat 500 lässt sich trefflich streiten, über die vom besprochenen Objekt ausgehende Faszination für mich jedoch nicht. Zumal mein Vorsatz für dieses Jahr - wie auch schon im Vorjahr und im Jahr davor und schon damals, als sich unser moderner Kalender noch gar nicht in den Sternen abzeichnete – eine bessere Work-Life-Balance ist. Konkret: Es lebe das spontane Vergnügen und die Besichtigung ferner Orte ohne lästige Beförderungswilligensuche!

Sobald also die Schneetürme schmilzen (gerne schon morgen!), ziehe ich los und bestelle mein Traumauto:





Genau so! Ich freu mich!
*hüpf*